Wichtigkeit von Rechtschreibung: In Deutschland und anderswo

Dieter @, Mittwoch, 10.04.2024, 18:56 vor 246 Tagen 3909 Views

Hallo,
vorhin bin ich über eine Notiz gestolpert, die besagt, daß Schleswig-Holstein unter einem CDU-Ministerium die Wichtigkeit der Rechtschreibung bei der Benotung nach unten relativiert, bzw. unbedeutend macht.
Im Artikel steht, daß es dem Beispiel anderer Bundesländer damit folgt.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Rechtschreibung-in-Aufsaetzen-Fehlerq...

Im Vergleich dazu: Im portug. Staatsfernsehen gibt es Tag für Tag zur Hauptsendezeit einen kurzen Beitrag, bei dem konkrete Fragen zur Rechtschreibung gestellt werden und aufgelöst werden. Hier in P. scheint man ein Interesse an der Sprache zu haben, in der BRD scheinbar nicht mehr.

Gruß Dieter

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Es wird Zeit, daß die NATO, eine aggressive Partei, verlieren lernt.

Passt ins Bild

Kaladhor @, Münsterland, Mittwoch, 10.04.2024, 19:35 vor 246 Tagen @ Dieter 2763 Views

Und kommt meiner Vermutung nahe, dass die „Flut“ an Legasthenikern in den Schulen seit einigen Jahren einfach nur eine Ausrede ist. Kann mir nämlich keiner weiß machen, dass die Kinder innerhalb von vier Jahrzehnten derart stark abgebaut haben sollen in den Bereichen Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik.

Die Deutschen, das ehemalige Volk der Dichter und Denker ist bald das Volk der Spinner und Penner…

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Immer daran denken: Wer die Altparteien wählt, wählt den Krieg!

Schreiben nach Hören

Rain @, Donnerstag, 11.04.2024, 10:40 vor 245 Tagen @ Kaladhor 1606 Views

Lieber Kaladhor,


vor etwa 14 Jahren wurde in den Schulen "Schreiben nach Hören" eingeführt.

Die Kinder sollten so schreiben, wie sie sprechen, den Eltern wurde verboten, falsche Worte zu korrigieren.

https://deutsches-schulportal.de/unterricht/sollte-schreiben-nach-gehoer-abgeschafft-we...

Meine Tochter kam genau zu dieser Zeit in die Schule. Für sie war es ein Desaster. Obwohl wir nahezu keinen Dialekt sprechen, war es ihr nicht möglich, die Transferleistung vom gesprochenen Wort zum geschriebenen Wort zu erbringen.

Sie entwickelte eine ausgewachsene Legasthenie.

Sie mußte dann noch während der Grundschule zum Schreibtraining bei der Awo, hatte dort Einzelstunden, monatelang.

Heute studiert sie, ist sich noch immer in der Rechtschreibung unsicher, liest auch andere Dinge als auf dem Blatt stehen. Sie weiß es glücklicherweise, liest daher langsam und prüft immer den Zusammenhang, ob das Gelesene Sinn ergibt.

Das ständige Schreiben auf dem Handy, bei dem Rechtschreibung vollständig gleichgültig ist, ist dabei nicht hilfreich.

Spannenderweise studiert sie englische Literatur, liest sehr sehr viel auf englisch und hat hier keinerlei Probleme.

Vermutlich wird das Lesen und Schreiben der Muttersprache in einem anderen Gehirnbereich verarbeitet als das einer später erlernten Sprache.

Allerdings haben wir mehrere Legastheniker in der Familie, keinen davon hat das so benachteiligt, daß er nicht im Beruf erfolgreich war.

Mittlerweile ist dieser Quatsch wieder abgeschafft.

btw: Ich hab in der Grundschule über Monate nur Mengenlehre gelernt, nicht rechnen. Rechenkönig, wie Ältere berichtet haben, gabs bei uns nicht. Ich hab heute noch Probleme, die Schönheit der Mathematik zu erkennen.


Beste Grüsse

Rain

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Das eröffnet aber auch Chancen - völlig unvermutet - weil Rechtschreibung gab's nicht immer!

Brutus ⌂ @, Donnerstag, 11.04.2024, 14:35 vor 245 Tagen @ Kaladhor 1381 Views

bearbeitet von Brutus, Donnerstag, 11.04.2024, 14:46

Und die prozentual größte Schaffenskraft als "Volk der Dichter und Denker", festhalten, gab's zu einer Zeit

OHNE exixtierende verbindliche RECHTSCHREIB-NORMUNG!

Und wenn man darüber nachdenkt, logisch!

Wann würde es mehr Autoreparaturwerkstätten geben.

Wenn jeder, der eine Garage hat eine unbürokratisch aufmachen kann oder wenn es 30 Vorschriften und Bedingungen und 60 Formulare darüber hinaus gibt, die man erst geflissentlich auszufüllen hat?

Eine Rechtsschreibung in die Tonne zu treten, wird also die Zahl der literatischen Veröffentlichungen erhöhen!

Weil den Lektor, kann man sich schenken!

Die ganze Korrekturleserei genauso!

Und es bedeutet etwas Weiteres, was in unserem Weltverständnis schlicht eine Fehleinschätzung ist.

Es gibt Leute, die bauen zu Hause mit Bordmitteln Flugzeuge (SWR Handwerkskunst).

Ich finde den Typ genial!

Weil wer kann das von sich sonst so behaupten?

Jetzt stelle man sich vor, der würde sein Wissen literarisch veröffentlichen (wollen).

Mit Rechtschreibenorm - vergiss es!
Die Hürde ist zu hoch, weil man nicht automatisch, nur weil man Flugzeuge bauen kann, in jeder anderen Sache genauso top ist.

In meiner Familie gab es z.B. einen man würde heute sagen Entwicklungsingenieur für Textilmaschinen - heute undenkbar, weil der hatte 4 Klassen Grundschule - sonst nichts und schreiben konnte er sehr mäßig - ach so, diese 4 Klassen hat er, weil aus der Landwirtschaft kommend, manchmal nur einen Tag die Woche besucht.

Und in diesen Klassen, saßen 4 Jahrgänge gleichzeitig.

Nochmal Entwicklungsingenieur!

Der hat Dinger gebaut, die konnte kein Anderer!

Denn wie kam er dort hin? Weil er in einer Textilfabrik arbeitete und als einziger die Maschinen am laufen hielt, während die anderen mit "echter Diplomurkunde" in der Tasche nicht lieferten!

Sie wandten sich in einer Lage der Verzweiflung an ihn, blutjung, der immer alles besser wusste, in der Meinung ihn jetzt mal richtig ein Bein zu stellen auf dass er endlich mal Ruhe gibt.

Statt dem Reinfall aber das erste mal die Produktionsmitarbeiter, die hellauf begeistert waren, weil die Maschinen allesamt fehlerfrei liefen - was bei den Diplomingenieuren NIE der Fall war!!

In der heutigen Welt wird diesen Menschen schlicht die Biographie verbaut - verunmöglicht regelrecht! Geht heute nicht mehr!

Der Wandel allein ist das Beständige und wir haben allgemein Probleme mit Veränderung.
Ist ein psychologisches Ding - stecken wir alle drin.

Sicher gibt's auch Probleme, will ich gar nicht verharmlosen (siehe Sprachbarriere zwischen schwyzerdütsch und hochdeutsch) - wodurch sich schwyzerdüütsch auf den Weg von Niederländisch begeben könnte.

Schwedisch war wohl auch mal dichter dran am germanischen.

Das muss man dann in Abhängigkeit zum Zielpublikum eben abwägen - was man will - ergo sich selbst die Messlatte hoch legen, was will ich brauche ich staatliche Restriktionen so zu schreiben, dass von Holland bis Basel es jeder lesen kann ober reicht es, dass mich die Dresdner verstehen?

Der aus der IT und bulgarischem Geheimdienst tangierende Vineyardsaker schreibt ja ab und an ganz absichtlich kauderwelsch verklausuliert.

Weil die schlagwortprogrammierte Rasterfahndung oder auch Übersetzungsalgorhytmen damit in Leere laufen, meint er. (d.h. die lesen zwar mit, wissen aber nicht mehr, was da steht, z.B. welche Stadt ist "Nazigrad". Dort weiß es jeder sonst aber keiner! Schick mal einen YT-ber los der soll eine Straßenumfrage am Stachus machen und danach am Werkstor in Bad Aibling - wie viele kennen Nazigrad? Die ganze Entscheidungsprozedere verzögert sich, weil er weiß im Zoom was Nazigrad ist, die anderen nicht, vollkommenes Tohuwabohu)) Sicher kann und wird mal alles anpassen (müssen), brauchen dann wahrscheinlich 2 Jahre mehr Ausbildung, aber schlussendlich geht alles in der Informationsüberflutung baden, weil sich hinsichtlich Relevanz mutmaßlich keiner mehr auskennt.

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https://brutus1111.diary.ru/?headline
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Wie man ein Kulturvolk so richtig schön zerstört

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Mittwoch, 10.04.2024, 19:37 vor 246 Tagen @ Dieter 3075 Views

Hallo Dieter,

auch auf dem Gebiet der Rechtschreibung manifestiert sich die Politik der maximalen Zerstörung.
Häuser niederbrennen war gestern, heutzutage schneidest Du ein Volk von Wasser, Lebensmitteln und Energie ab, reduzierst die Lehramtsstudienplätze und verursachst so einen Lehrermangel, zerstörst die Lehrpläne inhaltlich, so dass die Schulabgänger niemals den Anforderungen der Wirtschaft entsprechen können.

Gruß
paranoia

P.S.: Wer dagegen ist, ist ... na ihr wisst schon! :-)

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Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Und nicht vergessen: an jedes 4. Wort ein "-innen" anzuhängen

Socke ⌂ @, Mittwoch, 10.04.2024, 22:53 vor 245 Tagen @ Dieter 2119 Views

Alle Hauptwörter müssen entsprechend dem Genderismus mit einem -innen ergänzt werden.

Wie ich immer sage:
Ja, die Politiker wissen schon was für uns wichtig ist und kümmern sich entsprechend. :-P

--
Notquartier für das Gelbe:
http://derclub.xobor.de/
(Im Falle von Störungen beim Gelben soll dies nur als "Info-Kanal" dienen, bis das Gelbe wieder erreichbar ist, siehe hier)
https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=509208

@Alle! *unterschreib* oT

Alpenfex, Donnerstag, 11.04.2024, 08:29 vor 245 Tagen @ Dieter 1435 Views

wwww

Also: Ein Mensch , eine Menschin.

sprit @, Donnerstag, 11.04.2024, 17:32 vor 245 Tagen @ Dieter 1279 Views

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Keine Abmahnung ohne vorherigen Kontakt!

Der Niedergang begann mit der sog. Rechtschreibreform, die von so vielen begeistert gefeiert wurde.

SevenSamurai @, Donnerstag, 11.04.2024, 22:44 vor 244 Tagen @ Dieter 1369 Views

Leider war es keine Reform, sondern ein Werk der Zerstörung. Wie so ziemlich alles, was von der Politik kommt.

Doch von Seiten der Wähler kommen keine echten Denkzettel. Und deswegen geht das immer weiter.

Leider.

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"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

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