Die "Nebeneffekte" des Ukrainekrieges

helmut-1, Siebenbürgen, Mittwoch, 22.01.2025, 07:43 (vor 24 Tagen) @ helmut-11008 Views

In Baia Mare, einer Stadt im Norden Rumäniens, in naher Entfernung zur ukrainischen Grenze gelegen, hat man eine andere Meinung zum Krieg.

https://de.wikipedia.org/wiki/Baia_Mare

Die Bewohner eines Wohnblocks in dieser Stadt haben sich entschlossen, den Keller ihres Wohnblocks zum Bunker auszubauen. Angesichts der Gefahr, die von der 2. und 3. Woche im Januar 2025 ausging, war dieses Vorhaben durchaus gerechtfertigt. Durch die landesweiten Proteste in Rumänien hat sich aber vorläufig diese Gefahr entschärft.

Was man vielleicht in Deutschland nicht kennt: Die Bewohner eines Wohnblocks schließen sich in den allermeisten Fällen zu einer Art von Hausgemeinschaft zusammen und leben nicht anonym in ihren Wohnungen. Meist wird ein Sprecher der Hausgemeinschaft bestimmt, der sich dann um die Dinge kümmert, die alle im Haus betreffen, z.B. Probleme mit der Stadtverwaltung, etc. Oft veranstalten solche Hausgemeinschaften auch ihre eigenen Grillfeste vor dem Wohnblock, etc. Also, anders formuliert, - der Zusammenhalt ist dort noch gegeben.

https://sibiu100.ro/fapt-divers/foto-video-de-frica-razboiului-locuitorii-unui-bloc-au-...

Ich übersetze den Artikel:

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine haben die Bewohner eines Wohnblocks in Baia Mare beschlossen, ihren Keller in einen Bunker zu verwandeln. Sie waren alle bereit, ihr persönliches Geld zu verwenden, um diesen Schutzraum zu bauen.

Der Keller ist nun umgebaut. Der Bunker verfügt über Strom, eine Toilette und einen Speiseraum. Diese Idee wurde von allen befürwortet, so dass jetzt nur noch die Genehmigung eingeholt werden musste.

„Wir haben mobilisiert. Wir hängten Plakate im Wohnblock auf, informierten die Nachbarn und begannen mit dem Bau. Erstens, um die nötige Raumtiefe zu schaffen. Wir haben die Erde ausgehoben, dann haben wir Beton gegossen, und dann haben wir uns an den Fenstern zu schaffen gemacht“, so ein Bewohner gegenüber digi24.ro.

Der Bürgermeister von Baia Mare hat beschlossen, diese Notunterkunft zu besuchen. Er sagt, dass er auch die ISU (= Generalinspektion für Notfallsituationen) um Unterstützung gebeten hat und rät den Menschen, bei allen Veränderungen vorsichtig zu sein, um die Statik der Gebäude nicht zu beeinträchtigen.

Der Bürgermeister:
„Nach dem Vorbild des guten Haushaltsvorstandes, der schon im Sommer seinen Schlitten und im Winter seine Sommerkutsche vorbereitet, haben einige Bewohner der Stadt Băimar beschlossen, weitsichtig zu sein, und begonnen, einen Bunker im Keller ihres Wohnblocks zu bauen. Wir haben uns neulich bei den Gesprächen in der Gegend von Decebal getroffen, und sie haben mich mitgenommen, um mir zu zeigen, was sie durch ihre eigenen Anstrengungen, ihre harte Arbeit und ihre Willenskraft erreicht haben.

Ihr einziger Wunsch ist, dass sie von den autorisierten Personen aus dem Rathaus und der ISU angeleitet werden, damit sie die Arbeiten unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften abschließen können. Ich habe dies bereits mit meinen Kollegen besprochen, und wir werden diesen Schritt so bald wie möglich in Angriff nehmen. Ich beglückwünsche sie zu dieser Initiative, die in unerwünschten Situationen den wichtigen Unterschied machen kann.

Ich möchte, dass alle Mietervereinigungen diese Bilder sehen, wie diese Menschen sich selbst mobilisiert haben, ohne auf andere zu warten. Ich versichere allen Bürgerinnen und Bürgern weiterhin, dass ich jede Initiative unterstützen werde, die für sie und für unsere Stadt von Vorteil ist“, schrieb Dăncuș Ioan Doru, Bürgermeister von Baia Mare.


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