«Greis mit Windelhose ... im Rollstuhl» - Beginnt @Weiner zu trollen?
Beginnt @Weiner zu trollen?
Der Text von @Weiner ist eine kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Rolle des Staates in der Gesellschaft und der Wirtschaft. @Weiner scheint der Meinung zu sein, dass der Staat nicht mehr die souveräne Instanz ist, die er früher einmal war. Aber war es früher überhaupt anders? Stattdessen sieht er ihn als ein Instrument, das hauptsächlich dazu dient, wirtschaftliche Interessen und die Macht von großen Unternehmen zu unterstützen, während gleichzeitig die Illusion einer funktionierenden Demokratie aufrechterhalten wird.
Einige der zentralen Punkte des Textes sollen helfen, die Botschaft von @Weiner zu verstehen:
1. Staat als “Schleier”: @Weiner beschreibt den Staat metaphorisch als einen Schleier, der das «grelle Licht der Wirklichkeit» dämpft. Er suggeriert damit, dass der Staat nicht mehr wirklich funktioniert oder für das Wohl der Bürger sorgt, sondern vielmehr dazu dient, die Machenschaften von Unternehmen und anderen Mächtigen zu verschleiern. Auch hier die Frage: War es je anders?
2. Verschmelzung von Staat und Wirtschaft: @Weiner weist darauf hin, dass es kaum noch Bereiche gibt, in denen der Staat unabhängig von großen Unternehmen agiert. Die enge Verzahnung zwischen Unternehmen und staatlichen Institutionen wird als Problem angesehen, weil sie die eigentliche Souveränität des Staates einschränkt.
3. Militärische Kontrolle und Einfluss: Der Text spricht auch die Kontrolle des Pentagon über militärische Dinge an und argumentiert, dass selbst im Rüstungsbereich die Kontrolle durch den Staat aufgrund der Komplexität der Technologien verloren gegangen ist. Das ist für denkende Menschen augenfällig.
4. Kritik an der Demokratie: @Weiner sieht in der aktuellen politischen Landschaft eine Oligarchie, in der eine kleine Gruppe von Machthabenden die Entscheidungen trifft, während die breite Öffentlichkeit nur das Gefühl hat, in einer Demokratie zu leben. Der Ausdruck «rechter Flügel, linker Flügel – aber derselbe Vogel» deutet darauf hin, dass es keinen wirklichen Unterschied zwischen den politischen Parteien gibt, da sie letztlich von den gleichen Interessen gesteuert werden.
5. Zukunft des Staates: Im letzten Teil des Textes will @Weiner die von ihm sogenannten «Schlafschafe» mit der Provokation aufwecken, dass der Staat in Zukunft nur noch als eine schwache, möglicherweise sogar absurde Erscheinung existieren wird («dementer, zittriger Greis mit Windelhose ... im Rollstuhl»), die von mächtigeren Akteuren manipuliert wird, ebenso wie die eingehegten «Schafe» mit Methoden der Psychologie und kognitiver Kriegsführung dazu gebracht werden, ihr geistig verarmtes Dasein im Käfig zu lieben.
Zusammengefasst ist die Botschaft von @Weiner, dass die traditionellen Konzepte von Staat und Demokratie in der modernen Welt nicht mehr zutreffen. Stattdessen behauptet er, dass wir in einer von Oligarchien (kleine Gruppe von Menschen, die aufgrund Ihres Reichtums die tatsächliche Kontrolle ausüben) dominierten Welt leben, in der wirtschaftliche Interessen und Machtstrukturen die gesellschaftliche Realität bestimmen und der Staat lediglich eine Fassade ist.
Kurz in einem Satz: @Weiner argumentiert, dass der Staat in der modernen Welt nicht mehr als souveräne Instanz existiert, sondern vielmehr als ein Instrument großer wirtschaftlicher Interessen fungiert, das die Illusion einer funktionierenden Demokratie aufrechterhält, während in Wirklichkeit eine Oligarchie die Macht kontrolliert. Leicht zu belegen nach dem alten Ermittlergrundsatz: «Folge dem Geld.» Aber wie existierte der Staat als souveräne Instanz, als Ludwig IV. erklärte: «l'État c'est moi» (der Staat bin ich)? Wo lag da «die reale Souveränität des Handelns», die @Weiner heute vermisst?
Diese für @Weiner in der Tat sehr untypische Vereinfachung der komplexen Realität in einem absoluten Zustandsbild des «totalen» Verlustes der Souveränität des Staates verwundert, weil erkennbar nicht alle Facetten der modernen gesellschaftlichen und politischen Realität erfasst werden. Im Übrigen: Was ist denn wirklich der Unterschied, ob an der Spitze ein Cäsar oder Trump steht? Waren die Strukturen dessen, was als Staat bezeichnet wurde, nicht immer nur ein Instrument in den Händen jener Räuberbanden, von denen der Heilige Augustinus sprach, die sich des Staates bemächtigt hatten? Die «Utopia» von Thomas Morus ist nur eine Utopie. Die jeweils aktuell herrschende Räuberbande wird die Strukturen des Staates stets nach ihrem technologischen Entwicklungsstand und Bedürfnis formen, gegebenfalls geht es dann exponentiell in den Untergang (https://dasgelbeforum.net/index.php?id=666381).
Es denn, @Weiner erwartet, dass die modernen Räuber so dumm geworden sind, den Staat als ihre nützlichste Ausbeutungsstruktur wirklich öffentlich als «Greis mit Windelhose ... im Rollstuhl» vorzuführen.
Aber das kann @Avicenna in der Tat nicht glauben, dass @Weiner das glaubt.
--
"Niemand ist mehr Sklave als der, der sich für frei hält, ohne es zu sein" (Johann Wolfgang von Goethe, 1809)