Falls die Union nach der Wahl mindestens 2 der 3 Ampel-Parteien als Koalitionspartner braucht: dann dürfte es zu einer Neuwahl mit einem anderen Kandidaten der Union kommen
Ein Koalition Union+SPD+Grüne wird nicht akzeptiert werden, auch wenn es mathematisch reicht. SPD und Grüne stehen für das, was die Bürger nicht mehr wollen und die Union kann sie nicht wieder ins Boot holen.
Wenn die FDP 5% erreicht, hätte eine Koalition Union+SPD+FDP eventuell gerade noch eine Akzeptanz bei den Wählern. Aber es kommt der Streit von Scholz und Lindner noch dazu, und das Ganze dürfte intern scheitern. Und der Wähler wird sich reingelegt vorkommen: denn diese Koalition wäre noch bis in die 80er Jahre nicht nur eine Große Koalition gewesen (Union + SPD), sondern eine Gesamt-Koalition aller Parteien im damaligen Bundestag: es wäre sozusagen eine West-SED.
Es bleibt die Möglichkeit einer Koalition Union+AfD. Realistisch ist, dass die Union stärker bleibt als die AfD, z.B. 26% vs. 24%. Dann könnte (und würde) die Union sich überlegen, Merz "zurücktreten zu lassen", um für z.B. Söder als Kanzler einer Union+AfD Regierung den Weg freizumachen. Das Problem dabei ist: Das wird die AFD nicht mitmachen! sie würde auf Neuwahlen mit dem neuen Kanzlerkandidaten der Union bestehen. Und bei der anschließenden Neuwahl wird es sich herausstellen, wen die Bürger als Kanzler wollen.
Bernd Borchert
Ich freue mich schon auf das Gezeter bei den Linksgrünen, wenn beide Kandidaten (Union und AfD) sich als möglichst anti-grün darstellen werden, auch der Union-Kandidat, denn nur so könnte er gegen AfD gewinnen.