Vom Netz trennen, bedeutet in diesem Fall Bildung eines weiteren Inselnetzes

Blut-Svente, Donnerstag, 12.12.2024, 10:46 (vor 44 Tagen) @ WhiteEagle1396 Views

Moin WhiteEagel,

das Problem bei räumlich weit auseinander liegenden Verbrauchern sind die langen Wege, nicht zuletzt die Kosten, zb einen 50km abgelegenen Hof zu versorgen. Da werden meist 3 unisolierte Leiter im Stil einer Telegraphen Leitung verlegt, irgendwas zwischen 15 und 35 KV, am Ende ein Trafo, der auf Niederspannung runter transformiert, ein Umschalter sekundär gleicht Netz bzw Lastschwankungen aus. Deshalb flackert das auch manchmal. Ganz doll flackern bis hin zu dunkel tut das, wenn ein Blitz die Leitung trifft, kommt drauf an, wie der Überspannungsschutz gestaltet ist. Aber die Jungs haben sicher Erfahrungen damit. Da fällt mir die Vorlesung Wanderwellen auf Energie Kabeln ein, so ein guter Blitz erzeugt mal eben Steilheiten von 50kV pro Micro Sekunde, die rauschen dann mit etwa Lichtgeschwindigkeit auf den Überspannungsschutz zu, der ist dann manchmal dafür nicht ausgelegt, das ist dann nicht so gut. Interessanterweise wird an einem offenen Leitungsende die Welle reflektiert und kommt mit 180 Grad Phasenverschiebung zurück ähnlich wie im Schwimmbad am Beckenrand... interessante Betrachtungen, Prof und studies waren voll in ihrem Element.

Aber ich schweife ab. Das Inselnetz, welches du bildest, wenn du den Hof vom Netz elektrisch trennst, braucht einen Frequenz Umrichter, der die 50Hz macht, ein oder dreiphasig, erst mal egal. Hier sei kurz erwähnt, die ganzen Solar WR schalten ab, wenn das Netz ausfällt, ein inselfähiger WR kann aus zb Batterien die Netzspannung erzeugen und vorgeben, ähnlich wie schwarzstartfähige Kraftwerke. Ist er in Betrieb, braucht nur noch genau soviel eingespeist werden, wie gebraucht wird. So einfach ist das.... Augenmerk sollte auf die Verbraucher gelegt werden, was ziehen die und welchen Anlaufstrom haben die? Wie überlastfähig ist der WR bzw das ganze Inselnetz? Sonnst erkennt der auf Kurzschluss und schaltet ab, schade. Was sagte der prof? Die beste Energiequelle die wir haben, ist Sparen. Also, im Inselbetrieb mit bedacht die Verbraucher betreiben. Ich möchte im Inselbetrieb mir die Haare föhnen oder einen Kuchen backen? Nee, das lassen wir lieber.
Mein Studer WR kann 2,5kva kurzfristig, dabei lutscht der bis zu 150A aus der 24V Batterie, ein zusätzlicher Eingang am Studer schaltet entweder Solar oder einen moppel dazu, der entlastet die Batterie, geht die Last runter, kehrt der Energie Fluss um und lädt die Batterie bis hin zur parametrierten Lastgrenze des moppels. Da geht schon was, aber im Inselbetrieb sind die Gewohnheiten gegenüber dem Netzbetrieb drastisch zu ändern. Sortiere mal die ganzen Verbraucher nach sehr wichtig, weniger wichtig und brauch nicht. Summiere und beachte evt Anlaufströme und dann siehst du, ob das stabil läuft und oder ob das System am Limit läuft und evt aussteigt.

Für detaillierte Beratung komme ich auch gerne mal kurz vorbei und schaue mir das Vorort an [[top]]
Sicher interessant, so ein Inselnetz aufzubauen, hab auch schon mal überlegt, in Afrika suchen die Leute für Solar bzw Inselnetze, wäre mal ne nette Erfahrung...

In diesem Sinne erst mal viel Spaß
und Glück auf
Svente

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Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon


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