Liebe Leute, ihr tut immer so, als wenn der Strom gerade dann kommt, wenn der Hausmeister die Flutlichtanlage einschaltet.
Jeder Elektriker, der gerade mal die drei Adernfarben einer normalem Wechselstromverbindung zu unterscheiden weiß, wird da auch keine Erklärung für liefern können. Baerbock, die sonst die Kobolde im Netz vermutet, hatte wohl mal versucht, sich Wissen durch das Lesen eines VDE-Vortrages anzueignen als sie davon sprach, dass der Strom im Netz gespeichert wird, dabei ist es völlig gleich ob es sich dabei im Gleichstrom oder Wechselstromnetze handelt. Sie hat auch nicht ganz Unrecht, obwohl die Verhältnisse meist viel komplizierter sind. Und diese Verhältnisse können eigentlich nur von den Leuten erklärt werden, die mit Kirchhoffschen Regeln umzugehen wissen. Bei Nennspannungen von 230V 50Hz (Wechselstrom) bzw. 400V 50Hz (Drehstrom) bedeuten die Spannungsangaben nur den nominellen Pegel des Netzes. In dem Augenblick, wenn der Hausmeister die Flutlichtanlage einschaltet, passiert im Kraftwerk erst einmal gar nichts, zumindest nicht in einem be,erkenswerten Umfang. In der Umgebung der Flutlichtanlage bricht dagegen die Netzspannung zunächst einmal geringfügig ein, aus 230V werden dann vielleicht 220V. D.h. alle bisher eingeschalteten Geräte ziehen dann etwas weniger Strom, weil die angeforderte Leistung auf alle verteilt wird. Jetzt wird im Kraftwerk festgestellt, dass die Spannung eingebrochen ist, das wird über eine Änderung in dem Erregerkreis des Generators ausgeglichen, gleichzeitig wird mehr Dampf auf die Turbine gegeben, um die Drehzahl zu halten, weil die angeforderte Leistung ein höheres Drehmoment erfordert.
Das war jetzt ein Versuch mit knappen Worten zu beschreiben, was sich im Netz und im Kraftwerk abspielt.
Je größer ein Generator ist, desto weniger muss man Maßnahmen zur Stabilisierung ergreifen. Drehstromgeneratoren haben noch ein paar positive Eigenschaften, was die Synchronisierung angeht. Schwierig wird's bei diesen vielen kleinen Balkonkraftwerken, die, wenn die ins Netz einspeisen wollen, synchron laufen müssen. Synchron heißt nicht nur frequenzstabil zu sein, es muss auch noch die Phasenlage passen. An dem Netz, an dem 1000 Balkonkraftwerke hängen, sollte ein größeres konventionelles Kraftwerk, vielleicht mit der 10-fachen Leistung der Balkonkraftwerke als Schrittmacher agieren, damit die vielen kleinen Balkonkraftwerke das netz nicht durcheinander wirbeln.
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Fred