Das neue Gesicht der Ur-Logen?

nereus, Montag, 09.12.2024, 08:34 (vor 42 Tagen)6990 Views

Auf RT gibt es einen aktuellen Artikel zu Abu Mohammed al-Dschaulani, vermutlich dem neuen gemäßigten Abū Bakr al-Baghdādī der Weltfreimaurerei.

Was in den letzten Wochen in Syrien passierte, erinnert doch sehr an einen Deal, der ganz oben abgesprochen wurde, um die Welt neu aufzuteilen.

Einmal verwunderte die unglaubliche Geschwindigkeit mit der die Assad-Regierung verschwand und die syrische Armee kapitulierte.
Es mag ja alles stimmen, daß der syrische Machthaber sich zu sehr auf seine Schutzpatrone Russland und Iran verließ, das ganze Land von Korruption zerfressen, durch divergierende Interessen zerrissen ist und der Westen, wie immer seine bösartigen Intrigen spann.

Aber ich werde den Eindruck nicht los, daß hinter den Kulissen noch etwas mehr lief. Die Nachrichten in Summe machen den Kohl fett.

Die Russen berichten, daß ihre Stützpunkte in Syrien unangetastet bleiben, was schon einmal interessant klingt.
Der Iran verlautbarte, er wäre von Assad nicht um Hilfe gebeten worden.
Der RT-Artikel zeichnet kein abgrundtief böses Bild von Dschaulini.
Auch der Fußtritt vom türkischen Sultan in Richtung Moskau schimmert nun in einem anderen Licht.
Das kam mir von Anfang an schon sonderbar vor, aber nun rundet sich das Bild ab.

Alle haben sich irgendwie arrangiert und es verbleibt die Frage, ob Baschar Hafiz al-Assad demnächst in Moskau eine Augenarztpraxis einrichten wird, um in seinen alten Beruf zurückzukehren.

Man liest bei RT:

Nach der Niederlage des IS im globalen Maßstab etablierte er sich in Idlib im Norden Syriens. Aus mehreren dschihadistischen Gruppen schuf er eine neue Gruppierung – Hai'at Tahrir asch-Scham (HTS). Er distanzierte sich von den Überbleibseln von Al-Qaida und des IS, deren Anhänger in den von HTS kontrollierten Gebieten verschiedenen Repressionen ausgesetzt waren.

Was war der Grund für diese Distanzierung? Die Orientierung auf Syrien als zwingende Aufgabe. Al-Qaida und der IS dachten und handelten global und stellten sich die Aufgabe, "die islamische Welt im Dschihad zu vereinen". HTS hingegen proklamierte eine Konzentration allein auf Syrien. Der Feind war für HTS nicht irgendein abstraktes Weltsystem, sondern Präsident Assad als konkrete Person (was die Möglichkeit einer breiten Partnerschaft mit den Türken und sogar den Israelis eröffnete).

Seine Methoden liegen in der Schaffung eines normalen, geregelten Staates mit all seinen Institutionen – Medizin, Bildung, soziale Dienste und Infrastruktur. Einigen Berichten zufolge sind diese Bereiche in Idlib unter seiner Kontrolle besser organisiert als in den Teilen Syriens, die noch bis vor Kurzem unter Assads Kontrolle standen.

Quelle: https://de.rt.com/meinung/228826-neue-gesicht-syrischen-aufstaendischen/

Komisch, das ist genau das, was die Hisbollah seit Jahrzehnten macht.
Nur das die Palästinenser eben mit dem Raubstaat Israel auf Kriegsfuß stehen und der HTS offenbar ganz gut mit Tel Aviv kann.

Das läßt für die Palästinenser nun das Schlimmste befürchten.
Wird sich die Welt etwa mit der Vertreibung und Eliminierung des geschundenen Volkes arrangieren? [[hae]] [[hae]]
Das wäre wirklich starker Tobak und würde ein grelles Licht auf alle Beteiligte des vermuteten Deals werfen.

Doch vorerst bleibt das natürlich wilde Spekulation und wir werden sehen, was in den nächsten Monaten passiert.

Dasselbe gilt für die Repressionen gegen politische Gegner. Er bekämpfte die Reste von Al-Qaida und des IS, zeigte sich aber gegenüber allen anderen auf rhetorischer Ebene zurückhaltend. Als Reaktion auf Veröffentlichungen in westlichen Medien, wonach HTS-Anhänger einen weiteren Menschenrechtsverteidiger angegriffen hätten, erklärte er, dass "die Verantwortlichen bestraft worden sind" und es keine weiteren Fragen zu diesem Andersdenkenden gebe.
Tatsächlich ist ihm in Idlib gelungen, die Fassade eben jenes "neuen Syriens" zu errichten, das die Opposition seit zehn Jahren anstrebte.

Seinen eigenen "Dschihadismus" schildert er wie folgt: "Menschen verändern sich, und ich bin nicht mehr derselbe Mensch, der ich in meinen 20ern oder 30ern war." Um die Führung von etwas Großem zu übernehmen, dürfe man nicht "starr" sein, sondern müsse vielmehr flexibel vorgehen, und Werte dürften nicht gegenüber Erfahrungen und der "Realität" – den Umgebungsbedingungen – dominieren. All die "Kopfgelder" und Terrorvorwürfe seien erstens politische Verteufelung und bezögen sich zweitens auf den Irak von vor 15 Jahren. "Schaut, was wir jetzt tun."

Ja, man schaut und ist erstaunt und wundert sich über das Ausstellen des Persilscheins.
Gerade noch Terrorist und nun wackerer Kämpfer für die Gerechtigkeit in Syrien

Offenbar formiert man das Projekt Islamischer Staat unter brüderlicher Aufsicht um und will dem Ganzen einen solideren Anstrich geben.

Über die Angst vor der "islamischen Herrschaft" betont er, dass diejenigen, die sie fürchten, ihre "falsche" Umsetzung erlebt hätten, während er alles – verständlicherweise – richtig machen werde, indem er Institutionen im Einklang mit der Tradition und dem Geist der Region aufbaut. Generell erwähnt er Institutionen um ein Vielfaches häufiger, als er sich auf den Willen Gottes bezieht. Er verspricht, gleiche Bedingungen und den Schutz für alle religiösen und ethnischen Gruppen zu schaffen.

Zwar wahrt der Autor Kusnezow am Ende noch einmal kritische Distanz, aber wenn man das Geschehen der letzten Wochen aus größerem Abstand betrachtet, verfestigt sich der Eindruck, daß hier etwas Verbindliches hinter verschlossenen Türen geschah.

War das ein Deal der Russen mit Erdogan, um Trump in eine bessere Position für die Ukraine-Verhandlungen zu bekommen? [[hae]]
Zumindest blieb Assad das grausame Schicksal von Gaddafi erspart.

mfG
nereus


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