Wer muss denn dann noch rumfahren?

Ankawor, Montag, 20.05.2024, 14:06 (vor 146 Tagen) @ Weiner1764 Views

Hallo an alle Diskutanten,

nach längerer Zeit in einer friedlichen und ereignislosen Umgebung bin ich nun nach D zurückgekommen und stelle fest, dass alles gut ist und alles gut bleibt. So höre ich es von allen Seiten hier in den ersten paar Tagen.

Von euch und auch vom Berninger höre ich anderes. Ich tendiere dazu, dieses andere für wahrscheinlicher zu halten.

... sei es wegen Lieferschwierigkeiten oder Rationierungen etc. - oder weil der Preis ins Unbezahlbare steigen wird. Ich übernehme hierbei, Dieter, Deinen Zeithorizont, unterstellt also 5 - 10 Jahre.

Das ist beruhigend und beunruhigend.
Ersteres, weil es schön ist, nun erstmal so weitermachen zu können.
"Zeit, bitte bleib stehn, bleib stehn,
Zeit, es soll immer so weiter gehen."
Till Lindemann, Sänger von Rammstein

Zweiteres, weil ich in 5-10 Jahren nicht unbedingt, aber durchaus möglich, im nicht mehr pflegen könnenden Pflegeheim vor mich hin vegetiere, oder, wenn ich noch drei Tankfüllungen für eine letzte Fahrt bekomme, in der Einsamkeit meines südeuropäischen Refugiums vor mich hin vegetiere. (Dieses Thema werde ich demnächst nochmal separat ansprechen.)

Nicht nur bei Sensortime:

Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen, nämlich dass China wegen der geplanten Sonderzölle (die gegen die WTO-Verträge sind) dem Westen keine Waren mehr liefert. Und zwar nicht, weil es nicht will, sondern weil es gar nicht mehr KANN.

Wir wissen alle, dass inzwischen fast 80% aller Geräte, Bauteile, Halbfabrikate und Verbrauchsgüter aus Fernost, vor allem aus China, kommen. Es wurde 30 Jahre lang outgesourct was das Zeug hält. Selbst wenn der Westen wollte, könnte er eine Versorgung mit diesen Gütern nicht mehr bewerkstelligen. Es fehlt vielfach an Know How und den speziellen Maschinen. Und auch wenn vorhanden, könnte sich im Westen kaum wer diese Dinge für den 10-fachen Preis leisten. (Ohne den wäre ohnehin nichts machbar, weil ja auch Löhne, Vertriebskosten, Steuern und Abgaben hier 10x so teuer sind, und niemand imstande wäre zwecks Egalisierung 10x so viel zu arbeiten. Auch die Produktivität ist an den Grenzen des Möglichen).

… sondern auch bei den anderen Beiträgen scheint es primär um die Mobilität zu gehen. Wenn ich das durchdenke, dass China uns nicht mehr versorgen würde, dürften wir doch wohl in einer Situation sein, wo alle Liefer- und Produktionsketten reißen und alle gewohnten Strukturen mehr oder weniger schnell verschwinden. Bei Holzvergaserautos oder 10.000 Liter Heizöl im Tank folgt dann ein ziemlich schneller Besitzerwechsel.

Und wo sollte man dann hinfahren müssen? Supermarkt und Arbeitsstelle scheiden ja aus.

Berninger empfiehlt, sich schon jetzt Spaten und Gartenwerkzeug anzuschaffen und deren Gebrauch zu üben. Das schlägt den Bogen zu dem, was als am wichtigsten empfinde: Wissen und Können in grundlegenden und lebenswichtigen Bereichen. Corona und erwartete Gasknappheit haben mich dazu gebracht, mich hauptsächlich auf die Felder Essen und Heizen zu konzentrieren.

Mobilität hatte ich überhaupt nicht auf dem Radarschirm. Ein funktionierendes Fahrzeug würde/wird ganz schnell weg sein. Entweder nimmt es ein Stärkerer oder der Staat.

Warum steht das für euch so im Vordergrund? Habe ich einen Aspekt übersehen?

MFG
Ankawor


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