Ja, das dauert erstaunlich lange. Einige grobe Punkte hätte ich zu bieten.
Eigentlich alles unverständlich. Nach allem, was wir wissen, müsste der Krieg längst zugunsten der Russen entschieden und zu Ende sein.
1) Als Angreifer ist es wohl schwieriger, der Heimvorteil liegt bei den Ukrainern - vor allem da die Frontline 8 Jahre lang massiv befestigt.
2) Russland muss "vorsichtig" (also nach dem Völkerrecht) agieren, um es sich mit den BRICS und einer Mehrheit der weltweiten Staaten nicht zu verscherzen. Das mittelfristige Ziel ist es in meinen Augen, dass USA/NATO kippt und abtritt.
Demgegenüber können die Ukrainer, die die USA/NATO mit ihrer "regelbasierten Ordnung" und der weltweit größten Medienmacht hinter sich wissen, rücksichtslos auch zu terroristischen und geächteten Mitteln greifen.
3) Weiterhin muss Russland aufpassen, dass es nicht einen NATO-Krieg beginnt.
4) Die Ukrainer im Westen werden nach dem Krieg Nachbarn und die im Osten vermutlich Bürger Russlands sein. Russland muss also auch hier die vielgepredigte Präzision (wenig Kollateralschäden) einhalten, um zu vermeiden, dass nach dem Ende der offenen Kriegshandlungen ein jahrzehntelanger Konflikt in der Region weiterschwelt.
5) Auch die Aufklärungsunterstützung durch die westlichen Unterstützer dürfte ein heftiges Pfund auf der Waagschale sein.
6) Die Medien in der Ukraine dürften die Lage im Osten noch wesentlich einseitiger darstellen als der Deutschlandfunk. Und soweit mir bekannt, ist westlich der Front wenig zerstört. Erst seit den Drohnenangriffen auf die Raffinerien weit in Russland drin und dem Terroranschlag in Moskau hat Putin das gesamte Land auf Energiediät gesetzt.
7) Vielleicht ist Putins Plan ja auch "nur" die Schwarzmeerküste zu holen und die Restukraine als Pufferzone einzurichten. (Dazu müssten Medien und Erziehung allerdings von Russland gesteuert werden, sonst wird das auf die Dauer nix.)