Ja, gut erkannt...
andere zu verunglimpfen. Meine Mutter führte eine sogenannte typische Ehe. Der Mann ging arbeiten und die Frau blieb zu Hause und versorgte die Kindern. Jung und verliebt, kein Problem. Die Machtverhältnisse kristallisierten sich erst später heraus. Der Geldbringer, also der Verdiener, war durch sehr viel Arbeit gestresst und ließ seinen Unmut an seiner Ehefrau aus, die ihn plötzlich "nicht verstand".
...mein Background ist ein anderer. Meine Eltern haben sich immer gut verstanden und meine Mutter war widerborstig gegen den Staat, weil sie in der DDR nicht arbeiten war, ihre Kinder nicht im sozialistischen Kindergrippe/-garten ganztags abgab, sondern sie bekochte und etwas mit ihnen unternahm usw. wofür ich ihr ewig dankbar bin, denn die DDR-Neubaukinderverwahranstalten habe ich gehasst wie die Pest, das war wie Gefängnis für mich.
Mein Vater machte das möglich, indem er sehr viel arbeitete (in der DDR war alles darauf ausgelegt, dass beide arbeiten, man blieb relativ arm, wenn man es nicht machte), es gab Zeiten, da blieb er zwei Schichten hintereinander weg. Er war normaler Fabrikarbeiter, der machte das definitiv nicht aus Spaß.
Ich litt darunter, dass er so selten da war und habe mir damals vorgenommen es selbst nicht so zu machen. Dank dem damals gerade eingeführten Elterngeld war das auch gut möglich und ich habe daraufhin nur noch Teilzeitverträge abgeschlossen. Da wir relativ anspruchslos sind, ist das auch gut durchzuhalten, ich bereue es nicht, aber mir ist klar, dass das für viele Frauen und Männer nichts wäre. Im klassischen Modell würde ich aber Depressionen bekommen.
Der große Vorteil, wenn beide Teilzeit arbeiten und sich die Erziehung teilen, ist der, dass die Ehepartner sehr viel mehr Verständnis füreinander haben (das Geld teilen wir sowieso) und die Kinder mehr Eindrücke und Input bekommen, als nur von einer Person.
Warum also haben sie sich immer beklagt?
Solche Dinge waren immer schon Verhandlungssache, die meisten Menschen (auch Männer) hinterfragen die Modelle nie, nach denen sie leben und werden u.U. irgendwann unzufrieden, ohne so richtig zu wissen, warum.
Bei Frauen trifft das verstärkt zu, weil sie sich gesellschaftlichen Zwängen eher unterwerfen. Muss so ein Hormonding sein, sehe ich schon an meiner Tochter, dass sie sich aus scheinbaren sozialen Zwängen weniger gut freimachen kann, Männer sind da einfach rücksichtsloser und damit souveräner.
Heutige Feministinnen wollen keine Gleichberechtigung mehr, sondern "Gleichstellung". Gleichstellung ist aber defakto die Abschaffung von Gleichberechtigung zugunsten von Ergebnisgleichheit, d.h. Frauen sollen überall bevorzugt werden. Beziehungen/Ehen und die Wünsche normaler bodenständiger Frauen, spielen dabei keine Rolle mehr, fachliche Ansprüche für bestimmte Jobs usw. auch nicht, das ist eine Katastrophe für die Gesellschaft, man kann es nicht mehr anders sagen.
Klartext: Der überwiegende Teil der Frauen ist nicht bereit, das Ausmaß an Energie und Lebenszeit in die berufliche Existenz zu stecken wie Männer. Wenn sie in diesem Bereich dieselben Rechte/Bezahlung haben wollen, müssen sie auch bereit sein, das gleiche Ausmaß an Zeit und Energie zu investieren.
Ja, wobei ich der Meinung bin, dass so ein Ziel schon falsch gesetzt wäre. Das Alleinstellungsmerkmal von Frauen ist ihre Gebärfähigkeit und der normalerweise verhältnismäßig stark ausgepägte Sozialtrieb. Darauf sollten sie stolz sein dürfen, eigentlich ist es doch auch kein Hexenwerk, in einer Beziehung den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, ohne dafür Frauen zu Männern machen zu müssen (oder umgedreht).