Schwarz-Weiß-Malerei hilft da nicht weiter
Ich will diese Diskussion auch nicht ins Unendliche führen, - aber nur Dinge klarstellen, die Du in ein bestimmtes Licht stellst.
Ich gehe auf niemanden los, wie Du das formulierst. Ich habe zwei Beispiele gegeben, die so unterschiedlich sind, wie die ganze Problematik selbst. Sicher gibt es noch tausende anderer Beispiele von völlig unterschiedlich gelagerten Fällen.
Du bemühst Dich, das Thema über einen Leisten zu schlagen. Das geht nicht. Von den Weißkitteln, zu denen ich ein privates Verhältnis habe, resultieren meine Erfahrungen, wie wenig man von dieser Seite eigentlich über dieses Thema weiß, obwohl gerade diese Berufsgruppe bestens informiert sein müsste.
Ich würde mir niemals erlauben, jemanden einen Ratschlag zu geben, der bereits erhebliche gesundheitliche Probleme hat, ohne genaue Details zu kennen (Blutgruppe, Laboranalysen, EKG, etc. etc.) soweit ich das als Laie überhaupt bewerten kann. Und Herzprobleme sind in meinen Augen erheblich, da handelt es sich nicht um einen Ausschlag oder ähnliches.
Um auf Deinen ersten Absatz zu kommen:
Ich rechne das dieser Frau hoch an, dass sie sich mit der Betreuung von Infizierten beschäftigt hat. Ich vermute auch, dass sie mehr Kenntnisse über die Problematik hat als ich. Sie wird auch keinerlei Angst gehabt haben, sonst hätte sie diesen Job nicht machen können.
Aber Du verwendest Halbwahrheiten. Was meine ich damit: Du erzählst davon, dass sie Long Covid bekommen hat. Das ist das Ende der Geschichte. Würde ich (als Laie) die ganze Geschichte kennen, beginnend von ihrem Tagesablauf, ihrem persönlichen Umfeld, von ihrem Leben, - speziell in der Familie, von den eventuellen gesundheitlichen Beobachtungen/Beschwerden, die kurz mal auftreten und dann wieder verschwinden, von existenten oder nicht existenten Laboruntersuchungen, von bekannten oder nicht bekannten Vorerkrankungen, usw.usw.usw., dann hätte ich vielleicht eine Idee, woher dieses Long Covid kommt resp. worauf es zurückzuführen ist.
Aber ich unterstreiche nochmal das Wort "vielleicht". Wer kann mit Bestimmtheit von sich behaupten, dass er/sie gesund ist? Weil man keine Beschwerden fühlt, heißt das noch lange nicht, dass man gesund ist. Ich gehe nicht zum Arzt, um mir das bestätigen zu lassen. Aber ich habe ein klares Konzept über drei Seiten, was mir bei meiner jährlichen Laboruntersuchung Aufschluss darüber gibt, ob da in meinem Körper was existiert, was ich zwar noch nicht merke, aber was sich langsam anbahnt.
Wer macht sowas? Wohl kaum jemand, - so sagt mir auch die Laborärztin. Man geht zur Analyse, wenn man vom Onkel Doktor hingeschickt wird, weils irgenwo klemmt.
Auch ein letaler Herzinfarkt kommt nicht aus heiterem Himmel. Er kündigt sich durch kleinere Infarkte an, wie mir das ein Pathologe bei der Obduktion meines Schwiegervaters erklärt und auch gezeigt hat. Der Haken ist dabei, dass Otto Normalo diese "Warnzeichen" nicht ernst nimmt und übergeht. Hat alles nichts mit Long Covid zu tun, - aber ich wehre mich dagegen, dass jemand Long Covid bekommt, der vorher nachweislich kerngesund war.
Du schreibst: es wirken zu viele Parameter zusammen. Das stimmt haargenau. Aber Du willst es in ein Schema pressen. Das geht nicht. Deshalb habe ich zwei völlig gegensätzliche Beispiele aufgeführt, mit positivem und negativem Ausgang.
Du stellst mich hin, als wäre ich der Wunderheiler der Welt. Das ist falsch. Ich bin in dieser Hinsicht weder überheblich noch zu bescheiden, - alle diese Ausdrücke treffen es nicht. Ich versuche einfach nur Realist zu sein. Deshalb erteile ich Anfragen auf Ratschläge bei erheblichen gesundheitlichen Problemen eine Absage, weil jeder Rat darauf ireversible Folge haben kann. Und keiner hier im Forum kann und wird sich der Verantwortung stellen, wenn gerade "sein" Rat einen negativen Effekt bewirkt hat.Zumal die dazu nötigen Vorinformationen mehr als dürftig sind.
Dein Abschluss:
Sie benötigen jemanden, der auf ihre Fragen eingeht...... wenn er/sie etwas dazu zu sagen hat. Eine Selbstdokumentation anderer Foristen ist nicht erforderlich.
Ich unterstreiche und unterstütze das, wenns um den Rat für eine Heizungsanlage oder um Fotovoltaik geht. Aber nicht bei solchen erheblichen gesundheitlichen Problemen. Diese "Selbstdokumentation" sollte nur als Beispiel der unterschiedlichen Bewertung dienen, aber Du hast das in eine andere Schublade gesteckt.
Wenn ich die Leute, die sich aus eigener Entscheidung haben impfen lassen, dann ihrer eigenen Verantwortung für die Folgen überlasse, dann mag man das als hämisch auslegen. O.k., diese Meinung muss nicht jeder mittragen.
Aber es ist eine Weisheit eines alten Bauern aus Siebenbürgen: Der Mensch muss sein eigener Arzt sein, sonst ist er verloren.
Damit ist gemeint, dass jeder, der seiner fünf Sinne noch mächtig ist, am besten weiß, was ihm guttut, was ihm hilft, und wie er ein gesundheitliches Problem am besten bewältigt.
Seit Jahrzehnten befasse ich mich mit Heilkräutern und weiß auch, was ich wann anwende. Meine Frau leidet an einer bestimmten Krankheit, die man nur schlecht in den Griff bekommt. Alles habe ich schon probiert, auch nach Rücksprachen mit den Ärzten. Nun hat sie - eher zufällig - eine Salbe mit einem bestimmten Heilkraut probiert, - dessen Eigenschaften ich zwar kannte, aber was ich niemals für die Behandlung als kompetent ansah - und siehe da, - es funktioniert.
Waren meine jahrzehntelange Erfahrungen mit diesen Kräutern umsonst? Nein, denn dem nächsten Patienten mit derselben Krankheit wird das wahrscheinlich nicht helfen. Der Grund dafür liegt einfach in der Unterschiedlichkeit des menschlichen Organismus. Dem einen hilfts, dem anderen nicht. Ich habe auch schon Fälle gehabt, wo die Anwendung von bestimmten Heilkräutern genau das Gegenteil bewirkt hat.
Und nun gibt man jemanden mit akuten Herzproblemen einen Rat. O.k., ich nicht, tut mir leid, und ich weiß, warum.