„Steckt im Friesischen nicht auch jede Menge Afrikaans?“ …

Ostfriese, Mittwoch, 08.03.2017, 17:04 (vor 2806 Tagen) @ Theo Stuss5853 Views

Hallo Theo Stuss,

… wird als entgegengesetzte Frage auf jeden Fall beantwortet mit: In Nordfriesland stecken jede Menge Diamanten aus Deutsch-Südwestafrika!

Sönke Nissen (1870 – 1923) aus Nordfriesland führte nach der Beschäftigung bei einem Bauern, der Lehre als Zimmermann bei seinem Vater und nach dem Abschluss an der Baugewerbeschule in Hamburg als Eisenbahn-Bau-Ingenieur die Planung und den Bau der Usambarabahn in Ost-Afrika durch. Die Leitung des Baus eines Teilabschnitts der Lüderitzbahn in Deutsch-Südwestafrika und vor allem die Rechte an den gefundenen Diamanten bei Lüderitz machten ihn zu einem reichen Mann.

Nach der Rückkehr in die alte Heimat förderte er mit seinem Geld den Bau des Sönke-Nissen-Koog, der zwischen 1924 und 1926 auf Initiative von Landwirten im Rahmen einer Genossenschaft eingedeicht wurde. Der Schwerpunkt der Landwirtschaft ist heute vorwiegend der ertragreiche und arbeitsextensive Getreideackerbau.

Die Architektur der Besiedlung mit dem Amsinck-Haus, die entlang der von Nord nach Süd verlaufenden Hauptachse erfolgte, steht größtenteils unter Denkmalschutz mit einem einheitlichen Baustil – weiße Außenwände, grüne Dächer, Holzträgerbauwerke und Wellblechverkleidung. Wirtschaft- und Siedlungsfunktion sind sehr stark eingeschränkt.

Die Namen von sieben Höfen, die damals als Entschädigung für den finanziellen Einsatz in das Eigentum der Familie Nissen – sie hat heute kein Eigentum mehr im Koog – gingen, erinnern an Bahnstationen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika.

In Wikipedia ist zu lesen: „Hof Elisabethbay, einem im Jahr 1927 errichteten Anwesen für die Witwe Sönke Nissens und ihren Sohn, kam im August 1939 zu besonderen Ehren. Hier initiierte der schwedische Industrielle Birger Dahlerus ein Treffen zwischen Hermann Göring und einer hochrangigen britischen Regierungsdelegation zum Abwenden des Zweiten Weltkriegs.“

Gruß Ostfriese


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