Ja, es fing an bei Adam und Eva.

Beo2, NRW Witten, Montag, 06.03.2017, 19:56 (vor 2807 Tagen) @ Silke3857 Views

Hallöchen Silke!

Gestartet wird bei der Startlinie und nicht auf der Zielgeraden

Ich kann nicht in jedem Beitrag bei Adam und Eva anfangen. Das geht nur über zahlreiche Beiträge oder ein Buch hinweg. Ich habe hier immerhin mindestens 100 relevante und detailierte Beiträge zum Thema geschrieben, zwischen denen es einen inneren Zusammmenhang gibt. Weitere werden folgen.

Na dann schauen wir mal etwas genauer hin ... Angenommen, was der typische Fall ist:

Versuche besser, bei einer Systembeschreibung ohne Wörter wie: "angenommen, beispielsweise, sollte, hätte, wäre und könnte" auszukommen.

Ich schrieb an dieser Stelle über einige sachlogische Zusammenhänge, nicht über historische. Zur Systemgeschichte habe ich mich in anderen Beiträgen geäußert .. und werde es wieder tun.
Was die geschichtliche Entwicklung des heutigen Systems angeht (seit ca. 9.000 Jahren), welches mehrere historische Formen der Sklaverei durchläuft, da sind wir uns weitgehend einig.
Auch darin sind wir uns sicher einig, dass GELD sowie das heutige Wirtschaftssystem ein Machtderivat des Staates ist .. das bestreitet niemand. Ich sehe darin aber keinen grundsätzlichen Fehler .. bis auf die Tatsache, dass der heutige Staat praktisch privatisiert (privat instrumentalisiert) wurde. Das politische System ist korrupt. Es kommt eben auf die inneren Strukturen und Machtbalance (Organisation) im Staat an. Und diese gilt es besser zu gestalten. Es gibt nicht DEN einen Staat, für immer und ewig!

Ich bin ja ein erklärter Staatsfan! .. und zwar nicht aus einem Selbstzweck oder Verliebtheit heraus, sondern weil ich fest daran glaube, dass nur so ein arbeitsteiliges Wirtschaften und eine Technologieentwicklung möglich ist, welche die Menschen befähigen wird, zu den anderen Sternen zu fliegen und sich ggfs. auch anderswo anzusiedeln. Nur so werden sie sich der galaktischen Kommunität anschließen und dort ernstgenommen werden sowie mitreden können. Es gibt ja Indizien dafür, dass in die Evolution des Menschen von außen eingegriffen wurde. Ich rechne hier noch mit weiteren Überraschungen.
Das ist das, was als nächstes folgen muss .. ein Erwachsenwerden der Menschheit. Und, ich persönlich liebe die Wissenschaft, die Kunst, das Handwerk, die Architektur, das Stadtleben etc., neben der Landwirtschaft und der wilden Natur gewiss. Weder das eine, noch das andere lasse ich mir nehmen. In einer solchen, gut ausgewogenen Gesellschaft möchte ich in der fernen Zukunft leben; und dafür setze ich mich ein.

Außerdem, ich möchte auf keinen Fall zurück in die Steinzeit und zu den Stammeskriegen, wie hier von "euch" propagiert. Das wäre in meinen Augen ein totales Fiasko, ein Debakel, ein völliges Versagen, ein Zurück zu den Affen. Aber, wer dies möchte, bitte schön ... es wird in der Zukunft wieder sehr viel Urwald und Savanne geben, und gewiss auch Menschenaffen.
Bin nämlich ein friedliebender Mensch. Und dieser Menschentypus wird eine neue, global-vernetzte Gesellschaftsform brauchen, um sich über sehr langen Zeitraum in völligem Frieden und Wohlstand weiter entwickeln zu können.

"Die Unterlegenen werden dabei gleich noch"Schutzbefohlene". Sie stehen hinfort unter dem"Schutz" ihrer Oberhunde, und sind so gegen die Ausbeutung durch andere Clans"versichert". Das klassische Staatsmodell also: Ich beute dich aus und schütze dich davor (Armee und so), von anderen eventuell noch krasser ausgebeutet zu werden." @dottore

Da haben wir es ja wieder! Und das solle ewig alternativlos sein? Hinter dieser Ideologie verbirgt sich, meiner Meinung nach, ein ganz starkes Interesse, das heutige System aufrechtzuerhalten und immer wieder zu restaurieren. Wen wundert's? Und so geht's weiter ...

"Der Staat ist der Versuch, eine menschliche Gesellschaft ohne die Folgen der jedem einzelnen Menschen innewohnenden Zeitpräferenz zu konstruieren. Der Staat ist der Versuch, den Menschen alles sofort oder doch wenigstens möglichst schnell zu geben, ohne dass dabei Zins- und Rückzahlungszwang entstehen. Der Staat ist daher unmenschlich schlechthin ..."

Ich bestreite, dass dies unvermeidlich ist. Es gibt mögliche Alternativen, wennauch bisher nur auf dem Reissbrett. Alles Positive in der Schöpfung wurde und wird geplant und mühsam kreiert. Es macht Arbeit. Nur die Zerstörung geschiehtvon selbst oder ist billig.

Erstens, ich habe gerade wieder (in meinem Beispiel) gezeigt, dass der ZINS an sich kein Problem darstellt, wenn er direkt in den Konsum/Lebensunterhalt des Zinsnehmers (Bank) geht. Was aber wirklich nicht geht, ist der ZINSESZINS. Was auch nicht geht, ist "Rendite aus Rendite", d.h. Rendite aus einer Reinvestition von Einnahmenüberschüssen in den Unternehmen oder privat. Und was auch nicht nachhaltig geht, ist: Geldvermögen zu akkumulieren. Das funktioniert nur dann eine Weile, wenn die systemische Gesamtverschuldung, insbesondere die des Staates, überproportional zum BIP wächst. Und dies kann nicht lange gutgehen.
Hier leistet das korrupte politische System Handlangerdienste an bestimmte private Interessengruppen. Hier haben wir nun einige der Hauptursachen des regelmäßigen systemischen Kollaps (inkl. der Wirtschaftskriege). Ergo: Das heutige System ist komplett widersinnig und parasitär. Nochmals: Der ZINS an sich ist kein Problem .. er ist nur eine spezielle Form des Unternehmerlohns eines gewerblichen Kreditanbieters, der ja ebenfalls seine biologische Urschuld bedienen muss.

Zweitens, es gibt "DEN Staat schlechthin" nicht .. und schon gar nicht prinzipiell "schlechthin unmenschlich". Unmenschlich ist das, was wir gerade haben und um sich greifend seit 9.000 Jahren hatten. Staaten waren verschieden, können verschieden sein, und sind historisch gestaltete und "gewachsene" Phänomene. Ich vertrete eine historisch-evolutionäre und gestalterische Sicht auf das Phänomen STAAT als eine variable! Organisationsform einer Gesellschaft.

"Durch das Schuldenmachen ist es überdeutlich, dass der Staat gegen die menschliche Natur operiert ..."

Nein. Das Schuldenmachen, Sich-Verschulden ist ein universelles Prinzip, nicht nur des Staates und der Wirtschaft, sondern auch der Natur und des (Über-) Lebens. Wer sich nicht für anderes (biologisches) Leben nützlich (erkenntlich) macht, wird vom Leben (Gläubiger) ausgeschieden. Dies zeigt auch schon die persönliche "Urschuld".

"und dem Menschen eine Welt vorgaukelt, in der es letztlich keinen Zwang mehr gibt, ..."

Es gibt doch die biologische Urverschuldung (bemerkbar als Hunger, Frieren, Schmerz), deren tägliche Begleichung gewiss ohne Pardon eingetrieben wird. Wer sich dem verweigert, muss sterben.

"Arbeiten zu müssen, um die Zinsen zu bezahlen (denn der Staat ersetzt ja in immer größerem Maße die Steuererhebung durch das Schuldenmachen!)."

Das ist nicht grundsätzlich NOTwendig. Es geht auch anders.

"Der Staat ist also nicht nur über den … beschriebenen Eigentums-Entzugs- und Eigentums-Vorhaltungs- bzw. Eigentums-Zerstörungsprozeß der Wachstumskiller schlechthin, sondern auch über den Prozess, den er einleitet, indem er Schulden macht."

Jede/r macht Schulden, monetäre, reale und/oder moralische. Da gibt es nichts grundsätzlich zu beanstanden.

"Denn im Umfang der … Staatskredite verschwindet der Schulden- und der Mehrprodukts-Zwang, und damit auch das Wirtschaftswachtum."
Aus Paul C. Martin Sachwert schlägt Geldwert

Ohne Staatskredite verschwindet auch die Wirtschaft sowie der wissenschaftliche und technische Fortschritt. Ohne Staatskredite bliebe der Mensch ein Affe mit einer Steinaxt in der Hand .. und hin und wieder mal ein Kannibale.

Ihr habt die Wahl!

Mit Gruß, Beo2


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