Prozessorkrieg mit AMD

EM-Financial, Deutschland, Sonntag, 05.03.2017, 08:27 (vor 2808 Tagen) @ overseas2763 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 05.03.2017, 14:01

Hallo overseas,

das war lange her. Intel galt während der Dotcomblase als sicherer Hafen. Darum floss mehr Geld in die Aktie als eigentlich vom Unternehmenswert und Geschäftsverlauf gerechtfertigt gewesen wäre. Die Computerzyklen wurden auch etwas länger. Vor 2000 musste man spätestens nach zwei Jahren einen neuen Prozessor kaufen, um weiterhin mit dem Lauf der Technik mitzuhalten. Seither reicht es auch alle 4-6 Jahre.

Einen kleinen Teil des Kuchens und zumindest erhebliche Margen hat auch AMD weggeknabbert. Deren Prozessoren waren mal besser, mal schlechter, aber Intel hatte einfach die Vormachtstellung verloren.

Gleichzeitig lief der Wachstumsboom bei den Computern aus. Der traditionelle Desktop PC hatte riesige Wachstumsraten, die sich massiv abschwächten. Vor allem das langfristige Wachstum, das die Analysten für Intel gerne zitierten, wurde damals überschätzt, nach dem Kursverlust dann wiederum unterschätzt.

Auch bei den Chips für Mobiltelefone konnte Intel nie so richtig punkten.

Der wichtigste Grund war aber wohl, dass die Techno- Dotcomblase den Kurs von Intel in einem Jahr von 30 auf >70 US$ getrieben hat. Dieser Anstieg war durch gar nichts begründbar. Aus der Wachstumsaktie wurde eine Valueaktie. Darum ging der Kurs schnell auf 30 zurück.

Dass die Aktie kurzzeitig 2X auf 15 US$ fiel, war wohl eine Untertreibung, weil zu viele Vertrauen verloren hatten. Viele Anleger glaubten, dass die Supermargen von Intel ewig halten würden. Doch das war nicht mehr der Fall.

Intel geht es wie allen Technologieunternehmen. Wenn die Technik erst einmal bekannt ist, dann kann man nicht mehr allein den Markt beherrschen.

So, ich hoffe, dass ich nicht zu viel vergessen habe, ist ja auch schon 17-18 Jahre her.

Viele Grüße
EM-Financial


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